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Alles um uns herum ändert sich, jetzt gerade und immer wieder.  Digitalisierung und künstliche Intelligenz, aber auch plötzliche Pandemien, Kriege und Krisen sind rasante Treiber von Veränderungen, die die Menschen auch emotional stark beschäftigen. Warum hadern wir eigentlich so oft mit Veränderungen? 

Bunte Blätter
Jahreszeiten sorgen für Veränderung

An viele andere, langsamere Treiber wie Jahreszeiten, Geburtstage, neue Gesetze usw. haben wir uns schon gewöhnt. Sie sind berechenbarer und haben einen langen Vorlauf.

Der Mensch ist im Grunde ein Gewohnheitstier. Das Gehirn liebt Routinen. Sie erleichtern das Leben, vieles läuft automatisch. Das Gehirn legt immer breitere Pfade an und sorgt für Effizienz und ein Gefühl des Sicherheit und Kontrolle. In seiner Komfortzone fühlt sich der Mensch wohl. Ab und zu mal etwas Neues, Anregendes (wie ein Buch, ein Film, ein Urlaub), das aber in unsere Welt der Routinen passt. Das ist in Ordnung, solange wir auch die Kontrolle darüber haben. Aber bitte nichts Disruptives, das uns aus der Bahn wirft.

Der Reiz des Neuen

Wer beispielsweise täglich auf dem Weg zur Arbeit den gleichen Weg fährt, reagiert meist nicht erfreut, wenn eines Tages eine Baustelle diesen Weg unpassierbar macht und eine Umleitung empfiehlt.

Neues ist ungewohnt, und wie ein schmerzhafter Reiz für das Gehirn. Es muss erstmal kleine Trampelpfade anlegen und ausprobieren, ob es überhaupt funktioniert. Ggf. wird es schmerzhaft erfahren, dass es nochmal einen anderen Weg probieren muss, bis alles wieder sicherer wird.

Im Grunde bedeutet Veränderung Stress fürs Gehirn, und damit werden körperliche und emotionale Reaktionen ausgelöst nach dem Schema von Angriff oder Flucht bzw. Starre. Diese drei Programme werden unbewusst aktiviert. Regen wir uns über die Baustelle auf? Oder meiden wir die Strecke fortan? Bleiben wir entgeistert vor der Baustelle stehen und wissen nicht weiter?

Wie also gelassener mit Veränderungen umgehen?

In akuten Situationen hilft erstmal kräftig durchzuatmen, bis sich die Stresshormone wieder etwas beruhigen und das Gehirn wieder einigermaßen arbeiten kann. Wichtig für viele ist dabei, ein Gefühl der Kontrolle zu haben, die Veränderung gestalten können, wie beispielsweise ein Umzug in eine neue Wohnung, die man sich selbst einrichtet. Bei jeder Veränderung haben wir drei verschiedene Möglichkeiten, wie wir damit umgehen wollen:

Change it, love it or leave it

Die Lage müssen wir also erstmal analysieren:
1. Kann und will  ich es überhaupt ändern und was will ich statt dessen?
2. Komme ich überhaupt aus dieser Situation raus und mit welchem Aufwand?
3. Wenn nicht, hilft es nur, zu akzeptieren, was ist. Das ist sicherlich nicht einfach. Doch es hilft sehr, loszulassen und zu vertrauen, z.B. auf eine Lösung oder einen höheren Sinn.

Auch der Austausch mit anderen Menschen und ihren Perspektiven hilft uns, mit einer Veränderung gelassener umzugehen.

Die Digitalisierung und die Nutzung von KI haben schon lange angefangen. Aufhalten können wir neue Trends und Krisen nicht. Wir können aber reflektieren, was diese Veränderungen für uns bedeuten und was das Gute daran sein könnte! Und wie wir sie selbst nutzen wollen. In dem Moment, indem wir aktiv diese Entscheidung treffen und anfangen selbstwirksam zu handeln, erhalten wir unsere Kontrolle zurück und sind nicht länger Opfer der Veränderungen. Sondern wir gehen selbst auf dem Weg der Veränderung und bestimmen ihn mit.

Veränderung bringt uns weiter

Im Rückblick stellen wir fest, dass gerade die Veränderungen, die Krisen, das Neue uns weiter gebracht und zu unserer Entwicklung beigetragen haben. Aus Loslassen und Schmerz kann Neues entstehen, Größeres. Wie viele Helden, Vorbilder und Erfolgsmenschen sind anfangs auf die Nase gefallen. Aber genau das hat sie stärker gemacht und zu dem, was sie heute sind. Veränderungen, Fehler und Krisen sind wertvolle Bausteine für Erfahrung und Weiterentwicklung. 

Bleibt also neugierig auf Eurem Weg!